Porzellan der 60er – Buntes von Rössler

Liebhaber von auffälligen Artikeln im Design der 60er Jahre kennen es, zumindest in der Schweiz, zumindest wenn sie sich in Brocanten oder an Flohmärken herumtreiben … das Rössler Porzellan, Tassen, Teller, Krüge in den Farben grün, gelb und blau. Geschirr vom untersten Rand des Emmentals, aus Ersigen, wohl damals auch im unteren Preissegment angeordnet. Heute gar nicht mehr unbedingt. Ich biete die Artikel momentan auf der Plattform tutti.ch an. hier klicken und herunterscrollen



Bei meiner lieben Grossmutter im Oberland hoch über dem Thunersee vis-à-vis vom Niesen und anderen schönen Bergen standen anfangs 70er Jahre jeweils beispielsweise gelbe Tassen, grüne Teller und ein blaues Ankeplättli auf dem Tisch, die Erinnerung ist noch wach. Die Suppenteller waren satt grün. Ich habe mir etwa eine gelbe Tasse mit einem grünen Unterteller genommen. Dass das Oberland bezüglich Heimatgefühlen an erster Stelle steht bei mir – ich komme ja ursprünglich aus der anderen typischen Randregion, dem Emmental – liegt aber bestimmt nicht daran, dass das Langenthal Geschirr bei uns zuhause zu langweilig war. Etliche dieser Rössler Artikel bei Grossmuetti blieben im Schrank meines Göttis, bis heute. Heute bekommt man diese Teile wenn man Glück hat eben in Brockenstuben, auf Flohmärkten oder im Internet, besonders das blaue ist rar und begehrt und kaum mehr zu kriegen und wenn, dann ist es teuer.

Ich habe diese Teile in den letzten ungefähr 10-12 Jahren gekauft, wenn sie mir in die Quere gekommen sind und nicht allzu teuer waren. Bei den Tassen benütze ich selber die nächste Generation Rössler in denselben Farben, diese Tassen sind etwas standfester und es geht etwas mehr rein. Auch die Mugs von der wohl über-über-über-nächsten Generation sind schön und praktisch. Nun ist die Zeit gekommen, mich von einem Grossteil zu trennen.



Ich warte auf gute Angebote, die Teile müssen nicht soviel kosten wie teilweise in Onlineauktionen, aber der Preis muss halt schon stimmen, die Qualität ist grösstenteils hervorragend. Ich habe mit der Auktionsplattform Ricardo Mühe, aus verschiedenen Gründen, ganz sicher nicht zuletzt wegen den gravierenden technischen Problemen, deswegen gehe ich andere Wege. Es kann aber nicht sein, dass ich nun nur die Hälfte dafür bekommen soll. Was das Fieber in den Auktionen soll, weiss ich halt auch nicht. Vielleicht bezahlt man und frau ja anonym mehr? Für eine blaue Tasse mit einem Unterteller wurde in der letzten Zeit öfters um die 80 Franken bezahlt in Auktionen, auch für blaue Teller Preise jenseits von gut und böse. Kann man davon halten was frau will, aber vielleicht kauft es sich besser wenn Käufer und Verkäuferin anonym sind, vielleicht eben viel besser als in einem Laden? Bei den Tassen sind wir bis Faktor 30 gegenüber Neupreis von anno dazumal, etwas grotesk vor dem Hintergrund, dass dieses Geschirr für die untere Schicht war. Bleibt zu sagen, dass es für ein Topauktionsresultat eigentlich immer nur zwei Topbieter, um nicht zu sagen Spinner, braucht. Zudem haben Auktionsresultate nur eine Aussagekraft, wenn eine gewisse Breite vorhanden ist.
Ich habe diesen Weg gewählt, weil ich so einerseits hier auf meiner Webseite ein Andenken habe und anderseits auch interessantere Beziehungen zu den Kunden pflegen kann, wenn sich das ergibt. 
Ich habe noch etliches mehr, wie beispielsweise Schüsseln, Teigschüsseln in allen Grössen, Platten und weiteres.



Wer mehr wissen möchte über die Geschichte der Firma und ihr Topprodukt, hier sind noch zwei ältere Artikel aus der Bernerzeitung.
Retro im Chuchischäschtli – 2009
Von Rössler Porzellan zum Gartencenter – 2009

2020 – vor Weihnachten